

Die Elbphilharmonie vereint das Moderne und das Bewahrende. Informieren sie sich über die Entstehungsgeschichte und die historische Bedeutung des ehemaligen Kaispeichers A und gewinnen Sie einen Einblick in den aufwändig gestalteten Großen Konzertsaal.
Historie
KAISERSPEICHER
Der Sandtorhafen, an dessen Spitze, dem Kaiserhöft, die Elbphilharmonie errichtet wird, ist das erste industriell genutzte Hafenbecken Hamburgs. Bis zu seiner teilweisen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg stand dort ein Wahrzeichen des Hafens, der als Kaiserspeicher bezeichnete, erste Kaispeicher A mit einem 52 Meter hohen Uhrenturm und seiner Zeitball-Anlage. Der 1875 fertiggestellte Kaiserspeicher war der älteste seiner Art im Hamburger Hafen und blieb, wie auch sein Nachfolger, der einzige der an ausreichend tiefem Wasser lag, um Seeschiffen das direkte Beladen und Löschen der Ladung zu ermöglichen. Im Innenhof befand sich ein direkter Gleisanschluss für die Eisenbahn. Jedes Schiff, das in den Hamburger Hafen einlief, fuhr auf ihn zu. So wurde die Landspitze auch als "Kehrwieder" bekannt (die tatsächliche Kehrwiederspitze liegt nördlich zwischen Binnenhafen und Kehrwiederfleet). Der markante Uhrenturm und Reste des südlichen Gebäudeteils blieben nach dem Krieg erhalten und wurden zugunsten des Neubaus 1963 gesprengt. Seit 1966 wurde im Kaispeicher A von Werner Kallmorgen, einem Monument der Nachkriegsmoderne, Kakao, Tabak und Tee gelagert.
Das 18. Jahrhundert
Das Grundstück der Elbphilharmonie liegt auf dem Großen Grasbrook, der außerhalb der alten Stadtbefestigungen lag. Bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde diese Gegend als Weideland und Richtstätte genutzt. Seit Ende des 18. Jahrhunderts siedelten sich hier Werften und andere Gewerbe, u.a. eine Kalkbrennerei, an. Die Werft Johns, die an der äußersten Spitze genau am Ort der Elbphilharmonie lag, existierte dort von circa 1750 bis 1860. Sie gab der Spitze die damals gängige Bezeichnung "Johns'sche Ecke". Die Werften wurden mit Einrichtung des Freihafens auf den gegenüber liegenden Kleinen Grasbrook umgesiedelt.
Die Hafencity
So sehr der Ort historisch aufgeladen ist, so unbekannt war er lange Jahre. Erst seit die Speicherstadt und die HafenCity aus dem Freihafen entlassen worden sind, entdecken die Menschen diesen prominenten Teil der Stadt wieder. Im Westen ragt die Elbphilharmonie in die Elbe hinein, als Scharnier zwischen der Stadt und dem Hafen. Auch für die HafenCity hat die Elbphilharmonie eine zentrale Funktion. Mit dem "Internationalen Maritimen Museum Hamburg" und den geplanten Kultureinrichtungen im Überseequartier wird sie das kulturelle Herzstück der HafenCity sein und zur weiteren Belebung dieses größten innerstädtischen Stadtentwicklungsgebiets Europas beitragen.