Vorwort

Ole von BeustKann man ein Wahrzeichen planen? Im ersten Moment würde manch einer vielleicht sagen: Nein! Ob ein Gebäude oder Denkmal zu einem Wahrzeichen wird, muss die Zeit erweisen. Und doch ist dies nur die halbe Wahrheit. Denn denkt man beispielsweise an den Eiffelturm, die Statue of Liberty, den Kölner Dom oder das Sydney Opera House, dann zeigt sich sehr schnell, dass drei wichtige Dinge fast immer zusammen kommen, damit ein Wahrzeichen entsteht: gute Sichtbarkeit durch Größe oder Standort, unmittelbar wirkende Symbolik und eine ungewöhnliche, mindestens aber anregende architektonische Idee. Nichts davon ist dem Zufall überlassen, sondern alles wohl durchdacht und geplant!

All dies gilt auch für die Hamburger Elbphilharmonie, die auf architektonisch spektakuläre Weise Tradition mit Moderne verbindet, unübersehbar genau dort stehen wird, wo Hamburg am authentischsten ist und in Geschichte, Gestaltung und Standort Hamburgs Charakter als Hafen- und Weltstadt symbolhaft zur Geltung bringt. Dass der Plan, ein Wahrzeichen zu bauen, aufgegangen und bei den Hamburgern gut angekommen ist, beweist allein schon die beeindruckende Spendenbereitschaft, die die Stiftung Elbphilharmonie für dieses ehrgeizige Projekt verzeichnet.

Für diese typisch hanseatische Gemeinschaftsleistung danke ich allen Beteiligten sehr herzlich!

Wir Hamburger haben allen Grund, uns auf diese Bereicherung des Hamburger Musiklebens zu freuen: Mit der Elbphilharmonie erhält die Stadt ein imposantes Konzerthaus, das durch seine attraktive Lage und exzellente Akustik viele Musikliebhaber und Touristen in die Metropole des Nordens ziehen wird, ganz gleich, ob es um Klassik, Jazz, Welt- oder Popmusik geht. Davon profitieren wir alle – auch durch neue Arbeitsplätze. Darüber hinaus wird die Elbphilharmonie der zentrale kulturelle Ankerpunkt der HafenCity sein, dem derzeit bedeutendsten innerstädtischen Stadtentwicklungsprojekt in Europa. Und sie wird Raum bieten fürviele weitere attraktive Service-Bereiche über den Aspekt der Musikpräsentation hinaus. Der Name Hamburgs wird durch die neue Elbphilharmonie im wörtlichen Sinne noch klangvoller werden. Ich freue mich schon jetzt auf die ersten Konzerte.

Ole von Beust
Erster Bürgermeister